Hausschuhe häkeln

Warme Füße für die ganze Familie
Der Sommer lässt sich bereits vom Herbst verdrängen und in meiner Wohnung ist es kalt. Ich will warme Füße haben und beschließe, Hausschuhe zu häkeln. Das Buch „Warme Füße für die ganze Familie“ zeigt schon auf dem Cover genau die Schuhe, die ich haben will. Ich finde, sie sehen wunderbar warm und gemütlich aus.
Im Buch gibt es eine übersichtliche Auswahl an Modellen, wobei mir das Grundmodell vom Cover am besten gefällt. Zu jedem Modell gibt es eine große Abbildung und eine ausführliche Anleitung mit Beschreibung der Muster und natürlich den angaben zu Material, Größen und Zubehör. Was mich gleich etwas skeptisch macht: In der Mitte des Büchleins befinden sich Häkelschriften. Damit komme ich in der Regel nicht sehr gut klar. Zudem sind die Maschen in schwarz und blau auf ungebleichtem Papier gedruckt. Um hier also jede Masche erkennen zu können, muss ich bei Tageslicht oder starker Beleuchtung arbeiten (oder mir endlich eine Lesebrille anschaffen).
Passende Wolle und die Häkelnadeln in Stärke 6 habe ich noch vorrätig, also lege ich los. Ich versuche es. Und scheitere leider schon an der ersten Beschreibung. Magischer Ring. Achso, dafür gibt es eine bebilderte Anleitung auf der Innenseite des Umschlags.
Weiter geht’s: feste Maschen häkeln, in Spiral-Runden. Dabei äh… die 1. bis 4. Runde nach der Häkelschrift Schuhspitze arbeiten. Also gut. In der Mitte ist ja die Häkelschrift. Doch eine „Schuhspitze“ gibt es nicht. Nach längerem Suchen und Zweifeln entdecke ich „Verwandlungskünstler“ und die Seitenangabe. Klar, das ist die Schuhspitze. Die Häkelschrift ist auch verständlich (vor allem, weil ich schon öfter Mützen und Bälle gehäkelt habe und weiß, wie man im Kreis häkelt).
Es geht weiter und ich verstehe immer weniger. Mir ist es zu anstrengend, die Reihenfolgen des Textes zu entschlüsseln. Ich glaube, das hätte man fließender und klarer schreiben können. Aber ich häkele weiter und habe bald den Schuh bis zur Ferse gehäkelt. Komisch ist nur, dass ich schon zu Beginn meiner Reihen mehr Maschen habe als angesagt. Aber egal, das wird schon, denke ich.
Doch ich habe nicht mit der Ferse gerechnet. Warum muss man eine einfache Ferse so kompliziert erklären? Auch hier muss ich wieder zwischen der Anleitung und der Häkelschrift blättern. Die Anleitung ist mir aber zu unübersichtlich. Ich quäle mich damit und schaffe dann aber doch eine Ferse zu häkeln. Ein Foto kann ich davon nicht posten, denn ich habe den Schuh im Anschluss komplett aufgetrennt. Er war unförmig und hässlich.

Mein Fazit: Wer geübt ist im Lesen von Häkelanleitungen und Häkelschriften, selbst die Übersicht behält, viel Geduld mitbringt und trotzdem noch Lust hat auf Hausschuhe häkeln, der ist mit dem Büchlein gut bedient. Für eher ungeduldige Menschen und Anfänger ist es nicht geeignet.

Anne Thiemeyer: Hausschuhe häkeln. TOPP im frechverlag 2015

ISBN 978-3-7724-6965-7

Veröffentlicht von Leserin

Beruflich schreibe und lektoriere ich Bücher für Erzieherinnen. Dafür muss ich viel Fachliteratur lesen. Wenn ich damit fertig bin, lese ich weiter: Romane, Sach- und Fachbücher... Weil ich es liebe, etwas selbst zu machen, im Garten herumzuwurschteln und zu reisen, lese ich auch Bücher darüber. Meine Rezensionen dazu findet ihr in meinem Blog.

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