Ein fast perfektes Wunder

ein-fast-perfektes-wunder-9783257070019.jpgDie „Eisfrau“ Milena Migliari lebt in Frankreich in einem kleinen Ort. Sie macht Eis wie es keiner macht: ausschließlich aus regionalen und saisonalen Zutaten. Dabei erarbeitet sie für jede Sorte ein eigenes Rezept, das perfekt sein muss. Ihre Lebensgefährtin, die sie einst zur eigenen Eisdiele motiviert hatte, zeigt inzwischen nicht mehr so viel Verständnis für Milenas Arbeit. Sie will ein Kind – Milena soll es austragen.

Nick Cruickshank ist ein berühmter und daher auch reicher Musiker. Seine Band, die „Bebonkers“ besteht allerdings aus in die Jahre gekommenen Drogensüchtigen, die nicht viel in der Birne haben. Nicks Verlobte plant eine große Hochzeit samt Konzert der Bebonkers auf dem riesigen Anwesen in dem kleinen Ort, in dem auch Milena lebt.

Die beiden begegnen sich …

Andrea de Carlo kann es immer noch: Charaktere erschaffen, die man bald genau zu kennen scheint und doch überraschen sie immer wieder. Obwohl er in einer angenehm unkomplizierten Sprache schreibt, schafft er es, Stimmungen, Gerüche, Geschmäcker, Geräusche und Gefühle lebendig werden zu lassen ohne dabei kitschig zu werden oder den Text zu überladen. So läuft einem das Wasser im Mund zusammen, wenn man über die Eiskreationen von Milena liest. Und man leidet mit Nick, der doch ganz andere Musik schreiben kann und will als die aggressive Musik der Bebonkers.

Selbst Nebenfiguren, wie die Mitglieder der Band, bleiben im Gedächtnis, weil sie so besonders und doch irgendwie ganz normal sind.

Die Geschichte ist eine de Carlo Story, wie ich sie erwartet habe. Es geht um Beziehungen und um das Entdecken der eigenen WÜnsche, Ziele und Bedürfnisse. Die Figuren entwickeln sich und als Leser entwickelt man sich ein bisschen mit.

Fazit: Mal wieder ein schöner, sinnlicher Roman von Andrea de Carlo, über die Liebe und Momente, die das Leben verändern können, wenn man es zulässt.

Andrea de Carlo: Ein fast perfektes Wunder. Diogenes 2017

ISBN 978-3-2570-7001-9

Veröffentlicht von Leserin

Beruflich schreibe und lektoriere ich Bücher für Erzieherinnen. Dafür muss ich viel Fachliteratur lesen. Wenn ich damit fertig bin, lese ich weiter: Romane, Sach- und Fachbücher... Weil ich es liebe, etwas selbst zu machen, im Garten herumzuwurschteln und zu reisen, lese ich auch Bücher darüber. Meine Rezensionen dazu findet ihr in meinem Blog.

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