Greta wollte immer Gitarre spielen und schaffte es, als Solokünstlerin durchzustarten. Doch als ihre Mutter stirbt, schafft sie es nicht mehr, stark zu sein und aufzutreten. Das Verhältnis zu ihrem Vater ist seit ihrer Jugend abgekühlt, weil er sie nie bestärkt und unterstützt hat, Musikerin zu sein. Zusammen eine Kreuzfahrt in Alaska zu unternehmen, scheint da keine gute Idee. Doch Gretas Bruder hat keine Zeit und der Vater hatte diese Reise mit der geliebten Frau geplant, die nun nicht mehr da ist. Greta soll mit, um für ihn da zu sein. Was für eine Herausforderung! Mit an Bord sind noch zwei befreundete Paare, die gelegentlich für Stimmung sorgen.
Der Plot klingt relativ einfach, doch die Geschichte ist tiefgründig und interessant erzählt. Es gibt viele kleine Nuancen bei den Figuren und es macht Spaß, sie alle kennenzulernen. Neben der Familiengeschichte geht es vor allem um Gretas Weg zu einem Selbstbewusstsein über ihre Vergangenheit, ihr Denken und ihr Verständnis für die Eltern. Dabei hilft ihr der nerdige Schriftsteller Ben, der mit an Bord ist und ihr vermutlich im normalen Leben nie begegnet oder aufgefallen wäre.
Fazit: Begegnungen, Familiengeschichten, Träume und die Fähigkeit, eigenes Handeln und Denken zu reflektieren, um etwas verändern zu können. Das sind Themen dieses unterhaltsamen Buches, das sich leicht liest und viel leichter daherkommt als seine tiefgründigen Themen.
Jennifer E. Smith: Die unsinkbare Greta James. Diana 2022
ISBN 978-3-453-36147-8