„Der Tag an dem der Erdäpfeldämpfer auf den Hof kam, war für mich immer ein Festtag und so konnte es sein, dass ich dafür auch mal die Schule schwänzen durfte.“ (S. 82, N. König)
Erinnerungen wie diese aus dem Hochschwarzwald in den 70´er Jahren machen die Berichte aus Dörfern sehr lebendig. Die Autoren und Autorinnen erzählen von ihren Großeltern, Eltern und ihrer Kindheit. Die meisten Erinnerungen handeln von der Zeit zwischen 1960 und 1980. Es sind 20 Dörfer vertreten, aus Bayern, Schleswig-Holstein, Baden-Württemberg und anderen Bundesländern. Armut spielt oft eine Rolle. Und die Fähigkeit aus wenig mehr zu machen. Da kommt der Laden in Form eines VW-Busses ins Dorf oder die Omi richtet eine Schneiderei samt Stoffladen im Wohnzimmer ein. Son sind hier lebendige Geschichten zusammengetragen aus einer Zeit, in der Dörfer gerade noch nicht zu Vororten von Städten gemacht wurden. In denen Kinder noch unbeobachtet spielen konnten und das Handwerk vor Ort war.
Fazit: Erinnerungen an eine Zeit, die sicher nicht unbeschwert war. Doch Dörfer hatten noch einen ganz anderen Charakter als heute. Es macht Freude und regt zum Nachdenken an, diese Geschichten zu lesen.
Ulrike Siegel (Hrsg.): Was die Dörfer einst zusammenhielt.
LV Buch 2022
ISBN 978-3-7843-5708-9