Gesund mit Bier

Gesund mit Bier

• Immunstärkend
• Äußerliche und innerliche Anwendungen
• Vitalisierend

Endlich Bier trinken, wann und wie viel man will! Denn Bier hat heilende Kräfte – oder?
Der geschichtliche Abriss zu Beginn des Buches zeigt, wie weit die Braukunst zurückgeht und wie lange es dauerte, bis unser heutiges Bier entstanden ist.
Sehr aufschlussreich sind die Steckbriefe der bekanntesten Biere. Hier gibt es Infos über Alkohol- und Stammwürzegehalt, zur Bierpflege bis zur Herkunft und Geschichte einzelner Biersorten. Wer wie ich keine Ahnung vom Brauen hat, erfährt hier schon eine Menge über die einzelnen Schritte und die Besonderheiten der entstehenden Biersorten.

Das es im Buch ja um die Gesundheit geht, erläutert die Autorin im hellgrünen Kapitel (ja, sie haben alle eine eigene Farbe) die Bestandteile von Bier und ihre Wirkung. Als Erstes fällt mir auf, dass ich meinen Mineralstoffhaushalt mit Bier deutlich schneller auffüllen kann als mit Wasser. Ab sofort werde ich bei Wadenkrämpfen die 98 mg/1l Pils beherzigen und für Vorrat sorgen. Die Auflistung der Inhaltsstoffe ist sehr ausführlich und aufschlussreich, vor allem, weil die Wirkung bzw. die Notwendigkeit der einzelnen Mineralstoffe, Vitamine usw. erklärt wird.
Die weiteren Kapitel umfassen Rezepte von Heilrezepten über Schönheitsanwendungen bis zu Rezepten für Speisen und Getränke. Sie sind alle reduziert und klar beschrieben, sodass man direkt loslegen kann. Es gibt nur wenige Fotos, die sind von der Druckqualität her aber auch nicht wirklich ansprechend (etwas grell). Doch die Rezepte sprechen für sich und machen Lust, sie auszuprobieren.
Wie wäre es z. B. mit einem Bierhamburger? Hier wird zum Hackfleisch Bier gemischt. Welche Sorte steht hier nicht – offenbar ist das egal. Im Anschluss gibt es dann eine Bier-Honig-Mundspülung, die antibakteriell wirkt. Und zur Entspannung legen Sie sich gemütlich aufs Sofa und lassen eine Bier-Haarkur einwirken. Bei der Weißbier-Hautcreme bin ich etwas skeptisch, denn wer riecht schon gerne nach Bier? Insgesamt aber finde ich die Rezepte spannend, lecker und gut ausgewählt.
Fazit: Ein Buch nicht nur für Bierliebhaber. Mit vielen Rezepten, die zeigen, wie vielseitig Bier verwendet werden kann.
Ellen Heidböhmer: Gesund mit Bier. Herbig Hausapotheke 2015
ISBN 978-3-7766-2773-2

Hier fühle ich mich wohl

Systemische Pädagogik in der Grundschule

Hier fühle ich mich wohlKönnen Sie sich an Ihre Grundschulzeit erinnern? Vermutlich. Denn die ersten Schuljahre prägen uns ganz besonders. So ist auch die erste Lehrerin (meist sind es Frauen) eine wichtige Persönlichkeit in unserer Biografie. Neben den Eltern ist sie eine der Bezugspersonen, die unseren Weg begleiten und somit deutliche Spuren hinterlassen. In der Grundschulzeit lernen wir, uns in Gruppen zurechtzufinden, mit Autoritäten umzugehen und natürlich auch – zu lernen.

Erika Gollor ist eine Lehrerin, die Kinder seit vielen Jahren in den ersten Schuljahren begleitet. Sie unterrichtet an einer Montessorischule Kinder der 1. bis 4. Klassenstufe im Klassenverband, gemeinsam mit einem pädagogischen Assistenten. Neben der Montessori-Ausrichtung der Schule oder besser inmitten dieser Ausrichtung, setzt Frau Gollor die Konzepte der systemischen Pädagogik um. So ist es ganz offenbar möglich, gerne Lehrer zu sein und Schülern einen Lernraum zu bieten, in dem sie sich wohlfühlen können.

Was ist systemische Pädagogik?
Die Autorin erklärt dies sehr anschaulich. Kurz zusammengefasst bedeutet die systemische Sichtweise, „weit“ auf das Kind zu blicken und das einzelne Kind als ein Teil verschiedener Systeme zu erkennen. Unter Systemen versteht man hier Gruppengefüge mit wechselseitigem Einfluss.

Zu Erika Gollors Verständnis von systemischer Pädagogik gehören aber noch einige weitere Grundsätze:
• Zugehörigkeit (Bedürfnis und Recht)
• Reihenfolge des zeitlichen Eintritts (in die Gruppe/Gemeinschaft)
• Vorrang der Gruppe (vor dem Einzelnen)
• Stärken erkennen, Ressourcen nutzen (beim einzelnen Kind)
• Der Blick auf die Lösung (nicht an Problemen hängen bleiben)
• Die Verbundenheit des Kindes mit seinem Familiensystem
• Wertschätzung und Achtung der Eltern

Viele Beispiele machen die kurzweiligen theoretischen Ausführungen verständlich und zeigen die praktische Umsetzung.
Ein Beispiel (S. 40):
Hier hat eine Lehrerin das Problem, ein Kind als sehr anstrengend zu empfinden. Sie ist genervt, weil das Kind so viel Aufmerksamkeit einfordert. In der Arbeit mit der Supervisorin erfährt die Lehrerin, dass ihre eigene Biografie in ihrem Verhalten und Denken eine große Rolle spielt. Eine Aufstellung bringt hier Klarheit für die Lehrerin. Sie kann jetzt anders vor die Klasse treten, ist erstaunt darüber, wie sich das „nervige“ Kind verändert hat. Doch es ist anzunehmen, dass sich vor allem die Haltung der Lehrerin verändert hat.

Das dritte Kapitel befasst sich mit dem Bedürfnis nach Zugehörigkeit. Ausführlich beschreibt Erika Gollor das Aufnahmeritual für die Erstklässler der Montessorischule Peißenberg sowie weitere Aufnahme und Abschiedsrituale. Hier wird vor allem deutlich, wie wichtig der achtsame, respektvolle und wertschätzende Umgang miteinander ist. So kann schon das sich angemessen grüßen und verabschieden kann Kindern Kraft und Halt geben.

Auch das nächste Kapitel zeigt die Bedeutung der Zugehörigkeit. Mithilfe von Ärger- und Freuderunden können Kinder zu festen Zeiten in angemessener Form ihren Ärger und auch Freudiges erzählen. Dies findet immer vor dem Wochenende statt, sodass alle gestärkt die freien Tage genießen können. Erste Regeln sorgen dafür, dass respektvoll und gewaltfrei miteinander gesprochen wird. Es klingt hart, dass das angesprochene Kind nicht Stellung nehmen soll. Doch so bleiben auch Diskussionen und Verteidigungshaltung aus. Interessant ist, dass hier die Kinder allein sprechen. Lehre halten sich heraus und bei geübten Gruppen gehen sie sogar aus dem Raum. Lehrern gibt diese Runde die Möglichkeit, Einblick in de Alltagssorgen der Kinder zu bekommen und sie bei deren Lösungen zu unterstützen. Kinder lernen, zu kommunizieren, mit Frustration, Kritik und Lob umzugehen und sich in der Gruppe anerkannt zu fühlen.
Sehr gut ist der Hinweis für zeitlich sehr eingebundene Lehrer, was Kinder in diesen Runden lernen. Eine Aufstellung gibt detailliert Auskunft darüber.

Schullandheim, Geburtstage und Spielen sind weitere Themen zur Förderung der Gemeinschaft, die in diesem Buch besprochen werden. Auch hier wird vieles gelernt, was die Lehrpläne vorschreiben. Jedoch nicht im zentralen Fachunterricht, sondern praktisch und lebensnah umgesetzt.

Fazit: Dieses Buch ist ein wahrer Schatz für Lehrer(innen), Erzieher(innen), Tagesmütter, Eltern und überhaupt alle Menschen, die mit Gruppen, Kindern und sich selbst zu tun haben. Erika Gollor schreibt so einfühlsam, wie sie unterrichtet, in klarer Sprache, gut strukturiert und übersichtlich. Ich bin sehr dankbar, dass sie mir die Ansätze der systemischen Pädagogik so praxisnah näher gebracht hat.

Erika Gollor: Hier fühle ich mich wohl. Carl-Auer-Systeme Verlag 2015
ISBN 978-3-8497-0063-8

Repair Café

Erste Hilfe für Textil, Holz, Elektrik & vieles mehr

Wegwerfen war gestern! Die Experten zeigen wie´s geht.

Repair Café

Kaufen SIe noch oder reparieren Sie schon?

Mit diesem Buch bekommen Sie einen Einblick in die Reparaturwerkstatt eines Stuttgarter Repair Cafés.  Ein Ort, an dem Menschen mit Know-How ihre Können zur Verfügung stellen, um kaputte Dinge zu reparieren.

Vieles ist möglich und auch für Menschen ohne handwerkliche Vorerfahrung zu schaffen. Im Buch werden Reparaturen aus vier verschiedenen Bereichen gezeigt, die meist auch für Ungeübte umsetzbar sind.

  • Textil
  • Holz
  • Elektronik
  • Alles ohne Kabel

Zu jedem Kapitel gibt es eine Einführung über Material und Werkzeuge sowie einige Grundanleitungen. Jede Anleitung ist sehr deutlich und ausführlich beschrieben. Zu den meisten Einzelschritten gibt es Fotos, die das Arbeiten gut veranschaulichen.

Überhaupt ist das Buch sehr ansehlich gestaltet. Mir gefallen besonders die wechselnden Hintergründe aus verschiedenen Wänden.

Fazit: Ein Repair Café sollte in jedem Landkreis vorhanden sein, denn es unterstützt die Menschen darin, ihren Konsum einzuschränken, Dinge mehr zu schätzen und selbst handwerklich tätig zu werden. Das Buch verdeutlicht dies und zeigt anschaulich, wie man vieles selbst reparieren kann.

A. Sturiale, J. Hochrein, J. Bischoff, M. Schneider, S. Keck, T. Koßbiel: Repaier Café. Wgwerfen war gestern. frechverlag 205

ISBN 978-3-7724-7565-8