Trick 17 Küche

222 genial Lifehacks und raffinierte Rezepte

Nach 365 Alltagstipps haben die Autoren nun weitere 222 Ideen für ein Buch zusammengestellt. Modern und vermutlich die jüngere Zielgruppe ansprechend, heißen die Tipps hier Lifehacks (auf der Verlagsseite mit „Handgriffe“ übersetzt.

Das Inhaltsverzeichnis verspricht folgende Kapitel:
— Vorbereiten und Zubereiten
— Ausprobieren und Genießen
— Garnieren und Servieren
— Snacks und Mahlzeiten
— Outdoor und Barbecue
— Partys und Feiern
— Aufbewahren und Frischhalten
— Aufräumen und Reinigen

Es ist kein Kochbuch und auch kein Küchenratgeber. Es ist vielmehr ein Angebot, sich selbst mehr mit der eigenen Küche, dem Kochen und dem Drumherum zu befassen. Denn die vielen Ideen wollen ausprobiert werden und dabei entwickeln sich vielleicht weitere Ideen, wie sich die Küche schöner gestalten lässt und Mahlzeiten einfacher oder schneller zubereitet werden können. Wer also Blumenkohl als Sahneersatz verwenden will, schnelle Schweinsohren aus Blätterteig und Zucker ausprobieren will, der kaönn auch den Schneebesen an seiner Bohrmaschine befestigen, um schnell Eiweiß oder Sahne zu schlagen.

Was ich nicht so mag: Einige Tipps nur mit Mikrowelle umsetzbar (Kochtipps). Aber bei so vielen Ideen, kann ich darauf verzichten.
Schön ist das lockere und moderne Layout mit ansprechenden Schriften, unterschiedlichen Hintergründen und großen, farbigen Fotos

Fazit: Ein interessantes, schönes, lustiges und anregendes Buch für die (junge) Küche. Ideal als Geschenk für den Einzug in die erste Wohnung und für alle „Neuköche“.

Kai Daniel Du und Benjamin Behnke: Trick 17 Küche. TOPP im frechverlag 2015.

ISBN 978-3-7724-7468-2

Hausschuhe häkeln

Warme Füße für die ganze Familie
Der Sommer lässt sich bereits vom Herbst verdrängen und in meiner Wohnung ist es kalt. Ich will warme Füße haben und beschließe, Hausschuhe zu häkeln. Das Buch „Warme Füße für die ganze Familie“ zeigt schon auf dem Cover genau die Schuhe, die ich haben will. Ich finde, sie sehen wunderbar warm und gemütlich aus.
Im Buch gibt es eine übersichtliche Auswahl an Modellen, wobei mir das Grundmodell vom Cover am besten gefällt. Zu jedem Modell gibt es eine große Abbildung und eine ausführliche Anleitung mit Beschreibung der Muster und natürlich den angaben zu Material, Größen und Zubehör. Was mich gleich etwas skeptisch macht: In der Mitte des Büchleins befinden sich Häkelschriften. Damit komme ich in der Regel nicht sehr gut klar. Zudem sind die Maschen in schwarz und blau auf ungebleichtem Papier gedruckt. Um hier also jede Masche erkennen zu können, muss ich bei Tageslicht oder starker Beleuchtung arbeiten (oder mir endlich eine Lesebrille anschaffen).
Passende Wolle und die Häkelnadeln in Stärke 6 habe ich noch vorrätig, also lege ich los. Ich versuche es. Und scheitere leider schon an der ersten Beschreibung. Magischer Ring. Achso, dafür gibt es eine bebilderte Anleitung auf der Innenseite des Umschlags.
Weiter geht’s: feste Maschen häkeln, in Spiral-Runden. Dabei äh… die 1. bis 4. Runde nach der Häkelschrift Schuhspitze arbeiten. Also gut. In der Mitte ist ja die Häkelschrift. Doch eine „Schuhspitze“ gibt es nicht. Nach längerem Suchen und Zweifeln entdecke ich „Verwandlungskünstler“ und die Seitenangabe. Klar, das ist die Schuhspitze. Die Häkelschrift ist auch verständlich (vor allem, weil ich schon öfter Mützen und Bälle gehäkelt habe und weiß, wie man im Kreis häkelt).
Es geht weiter und ich verstehe immer weniger. Mir ist es zu anstrengend, die Reihenfolgen des Textes zu entschlüsseln. Ich glaube, das hätte man fließender und klarer schreiben können. Aber ich häkele weiter und habe bald den Schuh bis zur Ferse gehäkelt. Komisch ist nur, dass ich schon zu Beginn meiner Reihen mehr Maschen habe als angesagt. Aber egal, das wird schon, denke ich.
Doch ich habe nicht mit der Ferse gerechnet. Warum muss man eine einfache Ferse so kompliziert erklären? Auch hier muss ich wieder zwischen der Anleitung und der Häkelschrift blättern. Die Anleitung ist mir aber zu unübersichtlich. Ich quäle mich damit und schaffe dann aber doch eine Ferse zu häkeln. Ein Foto kann ich davon nicht posten, denn ich habe den Schuh im Anschluss komplett aufgetrennt. Er war unförmig und hässlich.

Mein Fazit: Wer geübt ist im Lesen von Häkelanleitungen und Häkelschriften, selbst die Übersicht behält, viel Geduld mitbringt und trotzdem noch Lust hat auf Hausschuhe häkeln, der ist mit dem Büchlein gut bedient. Für eher ungeduldige Menschen und Anfänger ist es nicht geeignet.

Anne Thiemeyer: Hausschuhe häkeln. TOPP im frechverlag 2015

ISBN 978-3-7724-6965-7

Das große Espadrilles Ideenbuch

Aus Sohlen, Stoffen, Wolle und mehr individuelle Schuh-Modelle selber machen

https://i0.wp.com/www.buchshop100.de/i/produktbilder/webbilder/16_08709.gifIn den Achzigern waren die „Espandrillos“ neben den „Zehenlatschen“ DIE Sommerschlappen. Heute gibt es sie wieder, jedoch in sehr schlechter Qualität (wenn günstig zu kaufen) und in langweilgem Design.

Petra Hoffmann hat sich Sohlen von Prym genommen und wunderschöne Espadrilles-Modelle genäht und gehäkelt, ja sogar gewebt. Im Buch sind sie in großen Fotos abgebildet und verlocken, sich selbst das eigene, ganz persönliche Paar Schuhe zu gestalten.

Ich habe mir die Sohlen im Laden angesehen und finde sie sehr gut. Sie sind dicker als die üblichen Billig-Espadrilles-Sohlen. Weil sie noch ganz ohne Stoffbezug verkauft werden, sind auch noch keine giftigen Kleber aufgestrichen worden, sodass man diese Sohlen gerne tragen möchte. Trotzdem habe ich für mein erstes Modell ein paar Billigschuhe gekauft, die etwa die Hälfte gekostet haben, wie die Prym-Sohlen.

Im Buch findet man zu jedem Modell eine genaue Anleitung. Alle Formen, die man braucht, sind als Schablonen hinten aufgeführt und können einfach kopiert oder durchgepaust werden.

In der Praxis waren die tollen Anleitungen allerdings für mein Häkelmodell nicht so hilfreich.

Zunächst wollte ich ein altes Paar Espadrilles-Sandalen aufpeppen und den Fersenteil häkeln. Dafür gibt es zwei schöne Anleitungen. Zusätzlich wird sehr schön erklärt, welche Möglichkeiten es gibt, die Stoffe oder Häkelteile anzunähen. Im Einleitungsteil steht auch erklärt, dass man sehr fest häkeln muss, festes Garn (Baumwolle) verwenden soll und lieber zwei Nadelstärker kleiner aussuchen soll. Gelesen und ausprobiert – vier Mal! Leider halten die Fersenteile meinen Schuh nicht am Fuß. Ich habe es nicht geschafft, die Sandale mit Häkelferse aufzupeppen. Schade!

Meine Billigschuhe habe ich dann aber ebenfalls mit Häkelteilen aufpeppen wollen. Das war ebenfalls etwas schwierig. Trotz genauer Beschreibung im Buch, welche Größe man wie umsetzt, hat es nicht so recht gepasst. Ich habe dann, wie angewiesen, die Maschenprobe gemacht und die Größe angepasst und am Schluss etwas zu kleine Teile fertiggestellt.

Mein größtes Problem war: Es ist nicht erklärt, wie man mehr als zwei Maschen abnimmt, wenn man häkelt. Als Anfänger wird man das nicht selbst herausfinden. Ich konnte mir zwar helfen, war jedoch überrascht, dass diese Anleitung übersehen wurde.

Das Annähen der Häkelteile war dank der guten Beschreibung wieder einfach. Ich habe meine kleinen Teile etwas gedehnt und damit erreicht, dass sie noch etwas fester wurden. Allerdings hielten die Schuhe nicht am Fuß. Erst als ich noch eine Reihe an die Fersen anhäkelte, immer eine Masche auslassend, hatten sie genug Spannkraft, um an der Ferse zu halten.

Häkel-Espadrilles

Mein Fazit: Ein Buch mit sehr schönen Anregungen und angenehm klar beschriebenen Anleitungen, die allerdings ein paar Lücken aufweisen. Ich werde noch eine Stoffmodell ausprobieren und bin nach dem Lesen sicher, dass hier die Anleitungen auch stimmen. Wer das Buch kauft, sollte schon ein bisschen Handarbeitsgeschick mitbringen, damit am Schluss die Schuhe auch tragbar sind.

Petra Hoffmann: Das große Espadrilles Ideenbuch. Verlag Naumann & Göbel 2014.

ISBN 978-3625172345