Enno heißt nicht nur Anders er ist auch anders. Irgendwie schafft er es nicht, sich anzupassen, unauffällig zu sein und das zu tun, was von ihm erwartet wird. Im Unterricht versucht er sich zu konzentrieren, muss aber dann doch zuhören, wie die Heizung klackert oder ein Mitschüler ständig die Nase hochzieht. Leider ist Ennos Mutter auch keine Hilfe. Sie scheint ihn gar nicht zu akzeptieren, so wie er ist. Hält sie ihn für doof? Wäre nicht verwunderlich, denn mit elf Jahren ist er gerade erst in der vierten Klasse.
Die Autorin Astrid Frank schreibt Ennos Geschichte aus seiner Perspektive mit all den Gedanken und Fantasiegeschichten, die in seinem Kopf vorgehen. Beeindruckend, wie einfühlsam sie dabei vorgeht und wie genau sie offenbar Kinder in Ennos Situation beobachtet hat. In ihrer Geschichte eines ungewöhnlichen Kindes finden sich sicher einige Kinder wieder und andere können lernen, zu verstehen, wie es ist, wenn man anders ist.
Fazit: Anders sein muss nicht schlimm sein, wenn man von den Eltern, Freunden und Lehrern gestärkt wird. Doch das passiert leider selten. Die Geschichte von Enno zeigt, wie schwer es ist, anders zu sein. Es zeigt aber auch einen Weg aus dem Dilemma und dass jeder seine Stärken hat.
Astrid Frank: Enno Anders. Urachhaus 2018
ISBN 978-3-8251-5122-8